I Care a Lot

Comedy/Crime/Drama/Satire/Thriller
Comedy/Crime/Drama/Satire/Thriller

[Einleitung]
„I Care a Lot“ von Regisseur J Blakeson entstand nach einem Drehbuch, dass der Regisseur selbst verfasste. Für die Arbeiten vor der Kamera konnte das Team hinter dem Film Rosamund Pike, Peter Dinklage, Eiza González sowie Dianne Wiest und Chris Messina gewinnen. „I Care a Lot“ befasst sich mit einem Thema, über das punktuell immer mal wieder etwas zu lesen ist. Als der Titel auf dem Streaming-Dienst Netflix verfügbar wurde, schaute ich einmal genauer hin.

Inhalt
In diesem schwarzhumorigen Thriller missbraucht eine Gaunerin das Rechtssystem, um ältere Menschen auszunehmen. Doch ihr nächstes Opfer ist eine Frau mit gefährlichen Beziehungen.
(Quelle: Netflix)

[Kommentar]
Robin Hood in Frauenform? Nein, weder Robin Hood-Manieren legt die betrügerische Vormünderin an den Tag, noch gibt es sonderlich viel, was sie zu verteilen gedenkt. Denn unsere Hauptperson ist alles andere als eine generöse Frau. Sie ist anders, kümmert sich auf ihre Art und Weise um jene, die der Staat in ihre „Obhut“ verschiebt. Der Film ist gewitzt inszeniert, erzählt im Grunde eine traurige Geschichte über verkorkste Charaktere, die trotzdem ihren Charme und eine gewisse Faszination versprühen.

Technisch solide, handwerklich gut gemacht, keine Frage. Von den Dialogen, dem gesamten Setting, der Ausstattung und dem Verlauf der ausreichend spannend gehaltenen Geschichte gibt es nur wenig zu meckern. Hier und dort fehlt es allerdings arg an Realismus und die Figuren vor der Kamera scheinen sich von praktisch jedweden Wunden, Leiden und Einschränkungen in kürzester Zeit zu erhalten. Davon ab mit einer gewissen Portion (tief)schwarzen Humor begleitet, bereitete mir „I Care a Lot“ gute Unterhaltung.

[Technik]
2.39:1 und hier in einer High Definition-Auflösung, welche mein Wiedergabegerät adäquat auf ein 4K-Format hochskalierte. Diese Berechnung hat natürlich Folgen, da das Basismaterial in einer geringeren Auflösung vorliegt und bei Streaming-Angeboten die tatsächliche Bitrate übers Netz ohnehin niedriger ausfällt als bei optischen Datenträgern. Egal, denn „I Care a Lot“ schaut gut aus. Mir gefiel die sehr kontrastreiche, beinahe poppige Farbwahl in vielen Momenten. Davon ab beweist der Transfer seine Fähigkeiten in den rasanten Momenten.

Neben dem visuellen Ergebnis kommt es auch zu einem Ton, der gerne vernommen wird. „I Care a Lot“ bietet unterschiedliche Sprachfassungen an und kann dabei ebenfalls auf eine Reihe an Untertiteln zurückgreifen. Dabei werden die meisten Menschen wohl fündig und glücklich mit. So richtig aus sich herauskommen, das kann „I Care a Lot“ allerdings nur selten. Auch hält sich die Dynamik und Räumlichkeit zurück, die Sprache hingegen ist stets klar und deutlich. Rauschen oder andere Störfaktoren treten nicht auf den Plan.

[Fazit]
Ich will nicht sagen, dass es mich stört. Auch möchte ich nichts verraten, doch muss ich das Gefühl hier umschreiben, das sich bei mir nach Ende der Laufzeit einstellte. Denn vielleicht fehlte mir ein wenig der Effekt, den ich mir unbewusst gewünscht hätte. Für mich bleibt ein solider Thriller in der überzeugenden Aufmachung einer rabenschwarzen Satire auf rund 119 Minuten Spieldauer und mit einer Altersfreigabe von ab 12 Jahren. Wer sich gerne Rosamund Pike (oder die anderen hier im Film) ansieht, macht nichts falsch.

Andre Schnack, 22.08.2024

Film/Inhalt:★★★★☆☆ 
Bild:★★★★☆☆ 
Ton:★★★☆☆☆ 
Extras/Ausstattung:★★☆☆☆☆ 
Preis-Leistung★★★☆☆☆ 

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