Ich spuck’ auf dein Grab (1978)

Horror/Thriller
Horror/Thriller

[Einleitung]
Hierzulande unter dem Titeln „Ich spuck’ auf dein Grab“ in Vermarktung und gleichfalls als „I Spit on your Grave“ bekannt, wenngleich der Originaltitel des 1978 gefilmten Horror-Thrillers „Day of the Woman“ lautete. Regisseur Meir Zarchi schrieb das Drehbuch und führte die Arbeiten am Set. In den führenden Figuren vor der Kamera sehen wir in diesem Original (2010 entstand ein Remake) allen voran Camille Keaton sowie Eron Tabor, Richard Pace, Anthony Nichols, Gunter Kleemann und Alexis Magnotti. Der Film über eine vergewaltigte und misshandelte Frau, die Rache an ihren Peinigern nimmt, löste dazumal (1978) viele kontroverser Diskussionen aus. Tiberius Film veröffentlicht „I Spit on your Grave – Ich spuck’ auf dein Grab“ nun als Video on Demand sowie Download „endlich ungeschnitten“. Ich konnte reinschauen.

Inhalt
DER Skandalfilm – endlich ungeschnitten. Die junge Schriftstellerin Jennifer will in einer abgelegenen Waldhütte ihren ersten Roman verfassen. Schnell wird jedoch eine Gruppe skrupelloser Männer auf Jennifer aufmerksam. Sie lauern der jungen Frau auf, schlagen und vergewaltigen sie. Nur vor Mord schrecken sie zurück. Ein Fehler, denn das Opfer rächt sich an jedem seiner Peiniger.
(Quelle: Tiberius Film)

[Kommentar]
Rache und Kino, eine Hass-Liebe? Verfilmungen von Gedanken der Vergeltung und Rachegelüsten gibt es wahrscheinlich schon sehr lange und führen uns vielleicht gar bis an den Ursprung der Lichtspielhäuser zurück, doch geht es hier um die Moderne. „I Spit on your Grave“ ist ein Film von 1978 aus den USA und sorgte dazumal für viel Aufsehen, da die Thematik und Darstellerung heikel ist. Die USA sind zwar das Land von Liberty und Freedom, wenn man zumindest den US-Amerikanern glauben schenken mag, doch sind die Staaten auch ein prüdes Land mit zuweilen erzkonservativen Ansichten und Regelungen.

Nackte Haut in einem Film Ende der 70er Jahre gepaart mit Gewalt durch eine Frau gegen eine Handvoll Männer ist gewagt gewesen. Und auch heute noch ist es natürlich kein Spaß, keine angenehme Unterhaltung wenn man sieht, dass mehrere Männer sich nacheinander gewaltvoll an einer jungen Frau vergehen. Das ist sozusagen inhaltlich der erste Teil des Films, der zweite Teil besteht dann aus der blutigen Rache der Frau, die sich verschiedener Mittel bedient, um den Männern einzeln das zurück zu zahlen, was man ihr antat. Nur eben mit noch erhöhtem Preis, denn die Mannen bezahlen allesamt mit ihrem Leben. Die Art und Weise, wie sie das macht, ist blutig. Mehr sei an der Stelle nicht verraten.

[Technik]
Mit Sicherheit sah der Film qualitativ betrachtet bislang nicht so gut aus, wie es hier der Fall ist. „Ich spuck’ auf dein Grab“ erscheint in dieser Fassung von Tiberius Film als Download und Streaming-Variante, sieht dennoch wirklich gut aus. Die Kameraführung und die Schnitte sind klassisch und zeitgemäß wenig rasant im Vergleich zu heutigen Filmen. Dennoch stimmen Spannung und Atmosphäre und wir haben nur selten ein leichtes Rauschen und ein wenig Körnung zu verzeichnen. Die Kontraste und die Farben lassen die eingesetzte Technik-Ausstattung von damals erkennen, dennoch wirkt das alles gut auf den Betrachter. Bitrate und Kompression sind ebenfalls in Ordnung. Technische Daten: 1080p/24 HD, 1.78:1.

Den Ton des Films erleben wir hier in einem sehr angestaubten Darbietungs-Spektrum. Zwar stimmt alles auf dem Papier und wir erleben somit einen modernen DTS-HD Master Audio 5.1-Ton in englischer Sprache, sowie Dolby Digital 2.0 auf Deutsch. Untertitel sind ebenfalls vorhanden, ausschließlich in Deutsch. Wenngleich sich das modern und aktuell liest, so ist das akustische Aufgebot eher dünn. Kaum Tiefe, wenige und blecherne Umgebungsgeräusche und eine klar verständliche und wenngleich wenig aufmunternde Sprachausgabe prägen das Bild des Tons, wenn ich das so festhalten darf.

[Fazit]
Bei der Betrachtung und Bewertung des Films sollten stets Ursprungsland sowie Entstehungsjahr im Kopf behalten werden. Dies ist wichtig, um die (vorsichtig formuliert) ‚politische‘ Haltung des Films zu verstehen. Immerhin hat der Titel es zur Veröffentlichung geschafft, wenngleich ich mir vorstellen kann, dass diese angeschnittene Version ab 18 Jahren mit Wahrscheinlichkeit mehr auf Ablehnung als auf Zuspruch bei externen Produzenten und Verleihen stieß. 101 Minuten läuft diese Uncut-Fassung und sie erscheint am 14. Oktober 2021 als sogenannte EST (Electronic-Sell-Through), also Download-Fassung, sowie auf einigen VOD (=Video on Demand), also Streaming-Anbietern.

Andre Schnack, 11.10.2021

Film/Inhalt:★★★☆☆☆ 
Bild:★★★★☆☆ 
Ton:★★★☆☆☆ 
Extras/Ausstattung:★☆☆☆☆☆ 
Preis-Leistung★★★☆☆☆ 

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