Motoko Kusanagi Ver. Comic Cover „Repaint“

Lesedauer: 5 Minuten

[Einleitung]
Einer meiner All-Time-Favorites ist neben dem Anime „Prinzessin Mononoke“ auch der Animationsfilm „Ghost in the Shell“ von 1995. Damals auch außerhalb Japans viel beachtet und gelobt, mit beeindruckender Intensität erzählt, innovativen Ideen und einer aufwendigen und absolut sehenswerten Technologie angefertigt verstand er es zu überzeugen. Diese Polystone-Statue der Hauptfigur Motoko ‚Major’ Kusanagi erschien vor langer Zeit in einer limitierten Auflage aus dem Hause Studio Alpha und ich konnte eine von den längst vergriffenen Figuren ergattern und wollte diese dann natürlich auch ablichten und meine Meinung zur Figur, der Qualität und dem Sammler-Wert abgeben. Und zwar hier, weiter unten.

Hintergrund
An dieser Stelle möchte ich den Inhaltstext der 2019 veröffentlichten Blu-ray Disc Version im sogenannten Futurepak aus dem Hause New KSM abdrucken, da er ebenfalls sehr gut den Ghost in the Shell-Komplex inhaltlich wiedergibt und dabei recht knapp bleibt:

Im Jahre 2029 ist es normal, sich einzelne Körperteile durch künstliche Komponenten ersetzen zu lassen. Diese Bestandteile befähigen die Menschheit, nahezu alle Grenzen des Fleisches und des Geistes zu überwinden. Einige Menschen besitzen gar nur noch eine Biokapsel als Körper, genannt „Shell“, und lediglich ein Rest an ursprünglichen Gehirnzellen definieren den „Ghost“, der Identität und Persönlichkeit eines Individuums erhält.

Dies macht die Bedrohung durch einen Computer-Hacker namens „Puppenspieler“ umso akuter, da er in der Lage ist, die Firewalls der „Ghosts“ zu überwinden und sie nach seinen Vorstellungen zu verändern. Majorin Motoko Kusanagi vom japanischen Geheimdienst „Sektion 9“ und ebenfalls betroffen, macht sich auf die Jagd nach den „Puppenspieler“…

[Gedanken & Kommentar]
Fotografien sind aufgenommen mit einem iPhone 12 Pro Max innerhalb eines mit LED gefluteten Lichtzeltes mit hellgrauem Hintergrund.

So groß die Freude darüber auch war, dass ich diese Statue überhaupt zu einem vertretbaren Preis erwerben konnte – diesen Review zu starten empfand ich als sehr schwierig. Was am Einfluss liegen mag, den dieser Film Anfang der 2000er Jahre auf mich hatte: „Ghost in the Shell“. Keinesfalls geblendet von der ach so grandiosen Animationen, oder aber dem Stil, der Musik, ja eben dem Kern des Werks: der stimmungsvollen, spannenden und packenden Inszenierung. Nein, sondern auch von der Weitsicht, der Fiktion und der Prognose darüber, was eine total vernetzte Welt bedeuten kann.

Der Film ist von 1995, das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Das Internet war noch nicht das, was wir heute kennen. Doch die Vision des Films darüber, was es bedeuten könnte und welche Gefahren es mit sich bringen könnte, das war schon bahnbrechend. Und auch der Anime, also die Verfilmung, war gar nicht eigens neu, sondern basierte auf dem gleichnamigen Manga, also einem Comic aus Fernost. Wie dem auch sei, hier hingegen geht es nicht um den Film als solchen, auch nicht um die Geschichte, sondern um nicht weniger als die Hauptfigur, Major.

Major ist nur der Rufname der Agentin, die in einem komplett künstlich erschaffenen Körper für den Geheimdienst Sektion 9 arbeitet. Nur ihr Geist, ihr inneres Ich, ihr sein – das ist natürlich, der Rest künstlich. Denn lediglich ihr Gehirn ist eines natürlichen organischen Ursprungs. Major – Motoko Kusanagi – ist der Geist in einer Hülle (Ghost in the Shell). In einer total vernetzten Welt gibt es auch Viren, die durch das Netz streifen und Unheil stiften. Darum geht es, und Major vollführt Aufträge, zu denen normale Menschen, auch wenn sie technologisch erweitert wurden (Cyborgs, wie in Cyberpunk oder Shadowrun), nicht in der Lage wären.

Major ist einzigartig. Und das brachte ihr auch schlussendlich diese Statue, welche den Charakter und ihre oftmals philosophisch anmutenden Gedanken würdigen. Vor allem aber ist sie die Galionsfigur eines Films, der bis heute in vielen Werken nachwirkt und unter anderen von James Cameron mit den Worten „ein überwältigendes Opus philosophischer und spekulativer Fiction“ beschrieben wurde. Tatsächlich handelt es sich um einen würdevollen Umgang mit unzähligen Themen, die sich hinter eine hervorragenden Kosmetik verbergen. So auch hier, denn die Figur ist wirklich hübsch anzuschauen.

Diese Statue, gefertigt aus Resin ist wirklich klasse. Sie erschien von Alpha und ist bereits lange, lange Zeit vergriffen und kaum noch zu bekommen. Wenn doch, dann kostet sie auch rasch weit über 500,- Euro. Sie verfügt über eine Höhe von rund 29cm und steht ohne eine Basis oder einen Sockel ausreichend fest und sicher auf ihren zwei Beinen. Besonderheiten, wie Stoff oder andere Kunststoffe, die in oder an der Figur verarbeitet worden sind, können nicht ausgemacht werden. Die Bemalung ist gut gelungen, ausreichend detaillierten und akkurat, wenngleich auch hier und dort die Konturen oder Kanten zu einer andersfarbigen Fläche nicht immer exakt verlaufen.

Etwas grundsätzliches zu der Pose und Haltung unseres Charakters. Es scheint, als würde sich Motoko gerade umziehen. Zwar sind die schweren Stiefel noch am Fuß, doch ihre Ganzkörpermontur ist bereits geöffnet und bis unter die Hüften abgestreift. Es offenbart sich eine silberfarbene stop und eine ganze Menge Waffen. Um genau zu sein sind es 3 an der Zahl, zwei Pistolen oder Revolver-artige und eine Art an Gewehr, welches an einem Gurt hinter dem Rücken baumelt. Motoko wirkt, als würde sie den Betrachter wahrnehmen und innehalten. Soweit alles gut gemacht, als Mann wirkt die Figur auch einen Hauch erotisch, da sie etwas nackte Haut offenbart, die mit einem fahlen, hellen Farbton aufgelegt wurde.

[Fazit]
Richtig viel konnte ich über die Figur nicht herausfinden, wenngleich mir zwar der sehr alte, originale Karton vorlag, so sind auch auf diesem nur spärliche Infos zu finden. Im Netz hingegen kann man sie auf Plattformen wie ebay ersteigern, doch auch dort waren nur wenige Infos zu ergattern. Es schien mir jedoch so, als würde es auch noch andere Versionen der Figur geben, gleiche Pose und Statue, jedoch mit einer anderen Kolorierung. Wie dem auch sei, mir gefällt sie so wie sie ist sehr gut. Welche Stückzahl und Limitierung es bei der Statue gab, entzieht sich leider ebenfalls meiner Kenntnis. Aller Wahrscheinlichkeit hingegen ist das Entstehungsjahr klar: 1999. Für mich ein tolles Sammlerstück, gute Qualität und sehr gut anzuschauen.

Andre Schnack, 06.09.2022

Figur/Inhalt:★★★★★☆ 
Qualität★★★★★☆ 
Preis★★★★☆☆ 
Sammlerwert★★★★☆☆ 

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