Reservoir Dogs

Crime/Thriller
Crime/Thriller

[Einleitung]
Mi „Reservoir Dogs“ betrat Filmemacher Quentin Tarantino filmisch Neuland. Das war 1992 und in Sachen Erzählstil, Kombinationsspiel von Bild und Ton, Brutalität und Gesamt-Style frisch, neu, einmalig und sehr eigensinnig. Über die Jahre entwickelte sich der Film vor dem Hintergrund anhaltenden Erfolges von Regisseur Tarantino zum Kult-Titel. Vor der Kamera waren damals eingespannt: Harvey Keitel, Michael Madsen, Quentin Tarantino selbst, Steve Buscemi sowie Larwrence Tierney, Tim Roth, Chris Penn und Edward Bunker. „Reservoir Dogs“ erscheint nun aus dem Studio Canal Home Entertainment Angebot im Rahmen des Arthaus Labels nun erstmals als restaurierte 4K Ultra High Definition Blu-ray Disc. Ich war super gespannt auf diese Veröffentlichung.

Inhalt
Nachdem ein sorgfältig geplanter Raubüberfall schiefgeht, sammeln sich die überlebenden Beteiligten in einem Lagerhaus. Mr. Orange (Tim Roth) ist angeschossen und wird von Mr. White (Harvey Keitel) gerade so am Leben gehalten, auch Mr. Pink (Steve Buscemi) und Mr. Blonde (Michael Madsen) treffen dort ein. Außer ihren Decknamen wissen die Kleinkriminellen nichts voneinander und sind dementsprechend misstrauisch.

Schnell wird klar: Es gibt einen Maulwurf unter ihnen! Um der Wahrheit auf die Spur zu kommen, wird schließlich sogar ein unschuldiger Polizist (Lawrence Bender) gefoltert, während Verbrecherboss Joe Cabot (Lawrence Tierney), der den Anstoß für den Job gegeben hat, langsam ungeduldig wird und den „netten Eddie“ (Chris Penn) vorbeischickt.
(Quelle: Plaion Pictures)

[Kommentar]
In den letzten beiden zwanzig Jahren habe ich einige Reviews zu den unterschiedlichen Darreichungen von „Reservoir Dogs“ geschrieben. Die Meinung zu diesem wohl zeitlosen Stück hat sich bei mir nicht verändert, sondern eher gefestigt. Daher hier im folgenden die Worte, die ich bereits schon einmal verwendet habe:

„Reservoir Dogs“ – grandios verfilmt, spannend und innovativ, heute wie damals. Die Idee hat einfach Klasse und zur guten Handlung, in der nur wenige Schauspieler und Orte auftauchen, gesellt sich die typische Art von Tarantino Filme zu drehen, der Tarantino-Style. Die Charaktere wurden detailliert ausgearbeitet und die Schauspieler überzeugen allesamt in ihren Rollen. Cool, stilvoll und mit einem „Mean“-Look versehen. Die eingesetzten Schnittmittel und Kamerafahrten gehören ebenso zum Elementarbereich Tarantinos, wie der gehobene Grad an Brutalität, eine Brise tiefschwarzen Humors und ein guter Soundtrack, der den Betrachter fesselt.

Viel passiert wahrlich nicht während der knappen 100 Minuten Spielzeit, die meiste Zeit wird durch Dialoge belegt, die eine oder andere heftige Actionszene hingegen sorgt für Abwechslung. Und nicht nur deswegen muss der Betrachter gut aufpassen, denn die zahlreichen Rückblenden, sei es vor der Tat, zu den Vorbereitungen oder zur Tat selbst, erfordern durchaus Aufmerksamkeit. Der Aufbau der Story erinnert an das Lesen eines Buches, er ist sozusagen in Kapitel unterteilt. Fesselnd, spannend und von Adrenalin erfüllt – ein wohl konstruierter und durchdachter Film, der Unterhaltung bietet die nicht jeden Geschmack trifft.

Eine der Eigenheiten dieser Story ist der Fakt, dass wir den eigentlichen Raub gar nicht zu Gesicht bekommen. Alles dreht sich zwar um den schief gelaufenen Coup, doch gerät der Coup im weiteren Verlauf des Films an sich eher zur Nebensache. Während das verbliebene Team der Kriminellen heraus zu finden versucht, wer der Maulwurf ist, ist dem Betrachter hingegen klar, wer hier der Verräter ist und kann sich darauf konzentrieren, wie alle anderen daran arbeiten das Geheimnis zu lüften. Ein Klassiker.

[Technik]
Hier kommt nun der Bereich, der wirklich neu ist, denn „Reservoir Dogs“ sieht richtig neu und frisch aus. Wenn man eine Restaurierung gut machen kann, dann sollte es so ausschauen, wie hier. „Reservoir Dogs“ geniesst den neuen 2.35:1-Look in 2160p UHD sichtlich. Von Beginn an wirkt der gesamte Transfer ruhig und sauber, was sich auch nicht mit fortschreitender Laufzeit ändert. Der Film weist überwiegend sehr gut ausgeleuchtete Innenaufnahmen auf, die Farben hinterlassen einen authentischen Eindruck. Alle Aufnahmen verfügen über eine hohe Kantenschärfe sehr hochwertig, sauber und klar. Wunderbar, diesen Film in dieser Güte noch einmal zu sehen.

Den Ton erleben wir ebenfalls in einer überarbeiteten Version. In Sachen Mehrkanalton kann auch die restaurierte Version nicht mit dem mithalten, was wir heutzutage vorgesetzt bekommen und gewohnt sind. Dennoch begeistert der zweikanalige Sound mit seiner guten und gelungenen Kombination aus Umgebungsgeräuschen sowie der Filmmusik. Zum einen ist dies ein stilistisches Mittel, zum anderen jedoch auch ein technisches. So richtig viel ist nicht auf den hinteren Lautsprechern los, da die technische Formatierung dort keine Daten hin ausspielt. Deutschen oder englischen Originalton können wir hören, deutsche Untertitle optional lesen.

[Fazit]
Mit Sicherheit die bestmögliche Version, die man von „Reservoir Dogs“ kaufen kann. Gleichermaßen mit der hier angeschauten Fassung (Steelbook) veröffentlicht Studio Canal ebenfalls noch eine Standard Blu-ray Variante, und im Platon Pictures Online-Shop kann eine exklusive Collector’s Edition mit Postern, Booklets, Artcarts und weiteren Extras. Zurück zum Film mit seiner Laufzeit von rund 99 Minuten auf einer Ultra High Definition Disc mit 2160p-Bild-Darbietung und einem ordentlichen Ton. Freigegeben ist der Stoff ab einem Alter von 18 Jahren. Die Extras des am 1. Dezember veröffentlichten Titels zu rund 33,- Euro sind wie folgt sortiert. Neben der 4K Disc liegt eine BD bei.

  • Geschnittene Szenen
  • Doku: „Playing It Fast and Loose“
  • Featurette: „Profiling the Reservoir Dogs“

Andre Schnack, 05.12.2022

Film/Inhalt:★★★★★☆ 
Bild:★★★★★☆ 
Ton:★★★★☆☆ 
Extras/Ausstattung:★★★★☆☆ 
Preis-Leistung★★★★☆☆ 

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