Blade Runner (Original Movie) – Rick Deckard’s Blaster

Lesedauer: 5 Minuten

[Einleitung]
Keine Statue, sondern eine Replik. Das ist richtig. Offensichtlich wurde sie aus verschiedenen Teilen zusammengebaut und besteht größtenteils aus Resin. Nach Jahren des „Augen offen haltens“ hat es geklappt und für recht kleines Geld habe ich von jemanden privat aus Frankreich eine Replik eines Blasters aus dem Science-Fiction Kult-Klassiker „Blade Runner“ mit Harrison Ford und Rutger Hauer erstanden. Nach wenigen Tagen war er dann auch geliefert. Den ersten Eindruck und alles darüber hinaus schildere ich weiter unten. Wer den Klassiker oder auch die nach Jahrzehnten veröffentlichte Fortsetzung kennt und schätzt, für den stellt ein solches Objekt ein tolles Sammler-Stück dar.

Hintergrund
„Blade Runner“ gehörte zweifelsfrei zu den Werken, die ich nach der ersten Ansicht so gar nicht verstanden hatte und meinen Kopf zu Grübeln brachten. Und auch das war nach einem filmisch betrachtet eher ernüchternden Ende eine tolle Sache. Der Film blieb auch im Kopf hängen, animierte mich zum Nachdenken über Themen, die ich bis dato selten im Kopf hatte. Warum? „Blade Runner“ wirft die Frage nach dem auf, was das Leben lebenswert macht. Was der Körper, die Seele und den Geist ausmacht. Und was es bedeutet, wenn der Mensch sozusagen künstliche Menschen mit künstlichen Erinnerungen schafft.

Wir kennen, wie es damals weiterging. Replikanten, ebendiese künstlich geschaffenen Menschen, müssen des Öfteren in den Ruhestand versetzt werden. Aus dem Verkehr gezogen, kurzum, ausgeschaltet werden. Und genau dort kommt dann diese Handfeuer-Waffe ins Spiel. Der Blaster von Richard – Rick – Deckard ist verbunden mit dieser Aufgabe und den damit verbundenen Themen und der Geschichte, wie kaum eine andere Requisite des Films, vermutlich. Wie dem auch sei, es geht nicht um die Replikanten, noch um die Blade Runner, die sie jagen. Sondern um deren Waffe, den Blaster PKD-19 (Steyr Pfalger Katsumata).

[Gedanken & Kommentar]
Fotografien sind aufgenommen mit einem iPhone 14 Pro Max innerhalb eines mit LED gefluteten Lichtzeltes mit hellgrauem Hintergrund.

Pose, Ausdruck, Meinung? Gibt es hier wenig, da es keine Figur, kein Lebewesen, sondern ein Gegenstand ist. Anders als bei einem Terminator-Endoskelet, welches eben auch kein Lebewesen darstellt, ist dieser jedoch darauf ausgelegt einen Menschen zu imitieren. Das hier ist bloß eine Waffe. Bloß eine Waffe? Immerhin ein Blaster aus einem der Sci-Fi Kultfilme überhaupt. Und das ist offensichtlich für viele Menschen Anlass genug, sich dieses (mehr oder weniger) Merchandise-Artikel oder Deko-Objekt ins Regal zu stellen. Oder sonst wohin.

In der Welt der Custom Prints und Sammler-Objekte mit Bezug zur Film-Welt fallen mitunter auch schräge Preise an. Da werden dann mal rasch 700,- bis 1.000,- Euro für eine Replik eines solchen Blasters aufgerufen. Das ist eine Menge Geld. Ich gebe zu, auch dieses Ding hier mit seinen rund 800 Gramm Kampfgewicht in der Hand zu halten, wirkt irgendwie gut. Es dann zurück auf den sehr gelungenen, Marke-Eigenbau-Ständer zurück zu legen, fühlt sich auch gut an. Entgegen des Models zur „Blade Runner 2049“ Collector’s Edition kann dieser Blaster frei bewegt werden und ist nicht eins mit dem Ständer, bzw. seiner Halterung.

In der Galerie weiter unten habe ich noch entsprechende Fotos des ursprünglichen Eigners und Herstellers dieser Replik aufgenommen. Im wesentlichen möchte ich festhalten, dass dieses Stück einen sehr guten und hochwertigen Eindruck auf mich hinterlassen hat. Das Material wirkt hochwertig, alles ist sehr ordentlich verarbeitet und eben schlussendlich auch professionell koloriert. Der Blaster bringt die bereits erwähnten 800 Gramm auf die Wage und liegt in der Hand, als wäre er echt. In Sachen Haptik echt gut gelungen. Doch bei der Größe müsste ein solches Gerät, hergestellt aus herkömmlichen Materialien, auch ein entsprechendes Gewicht aufweisen.

[Fazit]
Wenngleich dies eindeutig keine Figur ist, so konnte ich nicht widerstehen, da dieser Blaster irgendwie eine gewisse Faszination auf mich ausübt. Ich bin absolut kein Waffennarr oder dergleichen, habe in meiner Jugend Shooter gespielt und den Dienst an der Waffe verweigert – so einer bin ich. Allerdings verbinde ich offenbar Aspekte dieses Objekts, des Blasters, auch mit dem Film und den Erinnerungen daran, als ich ihn ansah. „Blade Runner“ war für mich ein Meilenstein, da er mich stark irritierte mit seinem Inhalt. Die eigensinnige und irrsinnig intensive Atmosphäre einer heruntergekommenen Welt und Gesellschaft, sich selbst zerstörend mit einer perversen Über-Technologisierung. Toll.

Heute muss mir dazumal unbekannte Titel wie mindestens „Ghost in the Shell“ anfügen, der auf die Wirren und Risiken einer vernetzten Welt hinweist – in einer Zeit, in der es eine solche noch nicht gab. „Blade Runner“ war seiner Zeit ebenfalls weit voraus, was ihm auch Zuschauer und Publikum anfänglich gekostet haben mag. Im Final Cut, wenn Deckard am Ende in die Kamera schaut – dieser Moment, in dem du _alles_ infrage stellst. Das hat mich damals sehr gecatcht. Das Origami und der Kommentar des mysteriösen Kollegen Gaff („It’s a Shame she won’t live. But then again, who does?“) hatten mich Berührt und zum Nachdenken angeregt.

Ich war fasziniert, und bin es auch heute noch. Im übrigen wohl die beste Rolle Rutger Hauers. Für mich die Rolle seines Lebens, wenn es um dieses Segment an Filmen geht. Denn er _ist_ der Replikant, er ist Roy Batty. Er ist wie Arnold Schwarzenegger, der wiederum der Terminator war (und irgendwie auch immer sein wird). Ohnehin verbindet diese beiden wichtigen Filme der Geschichte des modernen Kinos vieles. Schließlich befassen sich beide im Kern mit dem allem Anschein nach langsam eintretenden Umstand, das der Mensch eine KI, einen künstlichen Menschen – sein Ebenbild schafft und digitale Welten (Metaverse). Und damit eine ganze Menge neue Probleme…

All das steckt für mich in diesem aus Resin gefertigten Blaster. Eigentlich ein unspektakulärer Gegenstand, der dann doch durch von dem aufgeladenen „Blade Runner“-Mythos partizipieren und sich noch mehr profilieren kann. Das ist der Grund, warum verrückte Menschen gar in Zeiten wie diesen 700,- Euro für etwas wie das hier ausgeben. Meiner hat ein Fünftel davon gekostet und macht mit dem eingeschalteten kleinen Dioden schon etwas her. Weitere Daten kann ich leider nicht spenden, da ich sie schlichtweg nicht habe. Ich schätze, das dieser Blaster auf dem in den 90er Jahren veröffentlichten Resin-Bausätzen aufsetzt. Wie dem auch sei, im Notfall kann man die Batterie tauschen, ein Vorhaben, das mit Vorsicht angegangen werden sollte. Ansonsten ist die Waffe robust. Tolle Sache, ich freue mich sehr über diese Replik in meinem Museum.

Andre Schnack, 08.11.2022

Figur/Inhalt:★★★★☆☆ 
Qualität★★★★☆☆ 
Preis★★★★☆☆ 
Sammlerwert★★★★☆☆ 

Original-Fotos des Erstbesitzers:

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