Elektra

Lesedauer: 4 Minuten

[Einleitung]
Elektra ist der Name einer zumeist in rot gekleideten Frau aus dem Marvel Comics Universum. Allerdings ist dies eher eine Einordnung in die Zeit der Moderne, denn ursprünglich kommt der weibliche Name Elektra nicht aus dem Bereich der Popkultur, sondern aus der griechischen Mythologie. Damit befassen wir uns hier jedoch nicht, sondern mit einem aus Resin gefertigten Abbild in Statuen-Form von der Dame aus den Marvel Comics. Diese Figur erschien 2001 in einer limitierten Auflage aus dem Hause Bowen Designs und ich konnte jüngst ein Exemplar über die Online-Handelsplattform ebay erwerben. Mark Newman fertigte die Vorlage dieser zu 3.000 Exemplaren gefertigten Dekorations- & Sammler-Figur.

Hintergrund
Mit Elektra (voller Name Elektra Natchios) erschien eine Marvel Comics Figur, die – wie sehr häufig – zu Beginn noch einen unbekannten Hintergrund mitbringt. In der Comic-Welt offenbart sich nach und nach, dass Elektra eigentlich eine Auftragsmörderin war, die durch einen tragischen Fall in ihrer Familie entschied sich vollständig und ausschließlich den Kampfkünsten zu widmen.

Es folgt eine Zeit, in der sie sich als Waffe verkauft und für jeden Aufträge ausführt, der sie gut bezahlt. Schlussendlich trifft sie auch eine Jugendliebe, sie zögert und stirbt,… ebenfalls tragisch. Natürlich ist dies eine sehr verknappte Hintergrundgeschichte zu diesem Comic-Charakter, doch gibt dieser Abriss ein grobes Bild von der Persönlichkeit, die sich wohl hinter der Maske und ihrem roten Kostüm verbirgt.

[Gedanken & Kommentar]
Fotografien sind aufgenommen mit einem iPhone 12 Pro Max innerhalb eines mit LED gefluteten Lichtzeltes mit hellgrauem Hintergrund.

Ein knappes Drittel der Figur, es fällt direkt beim ersten Blick auf, besteht praktisch aus der Basis. Anders als bei vielen Herstellern ist diese nicht flach und eher unauffällig gestaltet, sondern gegenteiliges ist der Fall. Der Sockel ist recht hoch mit rund 10cm von einer Gesamthöhe von knappen 35,5cm. Sie hat Verzierungen, eine gewisse Textur, die sich nicht nur durch eine dunkle Farbe, sondern auch eine etwas raue Oberfläche auszeichnet. Darauf gibt es dann eine kreisrunde, glatte Fläche, auf der Elektra mit ihren Fußspitzen steht. Unter den Füßen befinden sich Absätze, die in der Basis versinken, so dass die Figur auch einen festen Stand hat.

Wie bereits beim Lesen bemerkt wurde, gehe ich dieses Mal strukturiert von unten nach oben, begonnen bei der soeben beschriebenen Basis der Figur. Im Anschluss gehen wir von den beiden roten Stiefeln über die Oberschenkel zur Taille und treffen auf die komplett in einem Weinrot-Ton gehaltenen Anzug. Anzug ist vielleicht etwas zu viel des guten, denn es scheint sich dabei eher um ein Gewandstück zu handeln, welches intime Teile angemessen verdeckt. Darüber dann trägt Elektra ihr hautenges Top, ebenfalls im gleichen rot abgefasst. Die Beine und Arme bieten noch Bandagen an und auf dieser Höhe hält die wehrhafte, stolz stehende Elektra ihre beiden Dolche, die hier in einem matten Silber-Ton gefärbt sind. Ihre Kopfbedeckung, ein rotes Tuch, sowie die im Wind wehenden Tuch-Streifen erzeugen eine hohe Dynamik und gewisse Unruhe beim Betrachten.

Neben dem mit Bedacht gewählten Hautfarbton sind es dann noch die schwarzen Haare, welche die eingesetzte Farbpalette abschließen. Denn auch im Gesicht macht sich das Make-Up durch schwarze Akzente und einen roten Lippenstift bemerkbar. Genug zum Spiel der Farben hier und wechseln wir zur Statur und der eigentlichen Statue an sich. Sie ist sehr detailliert geschnitzt, besitzt realistische Konturen und Vertiefungen, welche der Figur eine gewisse Natürlichkeit verleihen. Den beiden Knien kann man das gut ansehen. Auch sind die Haare gut gelungen, die Nase und Mundpartie sowie das gesamte Gesicht wirken sehr gut gemacht. Die Sauberkeit und Güte der Bemalung hingegen ist insbesondere im Gesicht nicht derart hochwertig, wie wir es zum Beispiel aus dem Hause Attakus Collection gewohnt sind. Dennoch ist das Ergebnis gut.

Die Proportionen sind stimmig und wirken naturalistisch, wenngleich die gute Dame schon sehr ausgeprägte Brüste vor sich herträgt. Sie hat außerdem lange Beine, ist schick schlank und hat eine selbstsichere und willensstarke Ausstrahlung, die von ihr ausgeht. Es scheint – von der Situation her – als würde Elektra mit gezückten Dolchen auf jemanden hinzu schreiten. Beide Füße lassen davon ausgehen, dass die Frau in Rot eine Art Kampf vorhersieht und leichtfüßig zu tänzeln scheint. Elektra von Bowen Designs hat einen klaren, zielgerichteten Blick, steht im Wind und man fragt sich, was als nächstes geschehen mag…

[Fazit]
Mark Newman fertigte die ursprüngliche Skulptur an, die dann in die auf 3.000 Stück limitierte Produktion ging. Die rund 25cm hohe Elektra-Figur (ohne Sockel!) macht sich gut bei mir im Regal, wenngleich ich nicht denke, dass sie qualitativ – insbesondere bei der Kolorierung – mit Stücken der Attakus Collection und weiterer Hersteller mithalten kann. Handbemalte Figuren sind stets preisintensiv, diese hier wurde 2001 zu einem Verkaufspreis von rund 150,- US-Dollar eingeführt, was damals mehr als heute war und dennoch recht günstig erscheint. Die Skulptur an sich ist schließlich auch hochwertig und der (im übrigen mit Hohlraum gefertigte) Sockel macht ebenfalls eine gute Figur. Somit stellt sich Elektra von Marvel in dieser Ausführung von Bowen Designs gut dar und macht sich ebenfalls gut in meinem Regal. Ich verfüge über Nummer 2.114 von 3.000.

Andre Schnack, 21.01.2022

Figur/Inhalt:★★★☆☆☆ 
Qualität★★★★☆☆ 
Preis★★★★☆☆ 
Sammlerwert★★★★☆☆ 

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