Man About Town

Action/Comedy/Drama
Action/Comedy/Drama

[Einleitung]
Ben Afflecks-Karriere fing mit ganz wunderbaren Titeln an, darunter waren Kevin Smiths „Chasing Amy“ und der fantastische „Good Will Hunting“ von Gus Van Sant. Es gibt dann jedoch auch weniger gelungene Werke wie „Daredevil“ oder „Gigli“. So etwas ist normal und nur die wenigsten Darsteller haben durch die Bank gelungene Werke in ihrer Vita aufzuzeigen. Wir waren gespannt zu welcher Güte an Filmen das neue Stück mit dem Titel „Man About Town“ wohl gehören wird. Regisseur Mike Binder fertigte den Streifen 2006 mit Ben Affleck, Rebecca Romijn und Gina Gershon in den Hauptrollen als US-amerikanische Produktion ab. Wir konnten den Titel aus dem DVD-Angebot der Sony Pictures Home Entertainment genauer betrachten und berichten.

[Inhalt]
Jack Giamoro (Ben Affleck) ist einer der erfolgreichsten Talent-Scouts in Hollywoods Traumfabrik. Auf den ersten Blick scheint er alles zu haben: eine Bilderbuch-Karriere, jede Menge Geld und eine wunderschöne Frau (Rebecca Romijn) an seiner Seite. Doch als er herausfindet, dass diese ihn mit seinem besten Kunden betrügt, bröckelt die blitzsaubere Fassade. Und als sei das noch nicht Unglück genug, wird Jack’s wichtiges Notizbuch auch noch von einem Journalisten gestohlen, der ihn damit beruflich vernichten könnte. Von der einen auf die andere Minute beginnt für Jack ein Leben, mit dem er nicht gerechnet hätte.
(Quelle: Highlight Video)

[Kommentar]
Eine eigentümlich melancholische Musik gaukelt zuweilen eine falsche Fassade vor und der Film läuft Gefahr sich und seine Aussage zu ernst zu nehmen. Dies merkt der Betrachter unterschwellig und quittiert es mit mangelndem Glauben an die Atmosphäre. Doch dann geht es auch schon wieder lockerer zu in der Geschichte über einen Menschen, der sich mit vielen Dingen nicht ehrlich auseinandersetzt, sich letztlich ein wenig überfordert fühlt und anschließend mit vielen ungewünschten Situationen konfrontiert wird. Daraus wird versucht ein Lerneffekt in die Richtung der Selbsterkenntnis zu formen versucht, was nur bedingt gelingt, dafür jedoch sehr schön unterhält und ab und an sogar ein wenig rührend daher kommt. Inhaltliche Tiefe entsteht leider nur in Ansätzen, immer wieder kommt der übliche Trott einer doch recht einfachen Geschichte wieder hindurch.

Herzstück der Geschichte sind ihre Darsteller. Natürlich stimmt hier auf den ersten Blick hin alles, immerhin sind mit Ben Affleck und Rebecca Romijn und Gina Gershon bekannte und auch talentierte Mimen vor der Kamera. Und so stellt sie der Inhalt auch auf keine große Probe. Auch passen sie in die gewählten Rollen. Vielleicht liegt es an der Ausarbeitung der Figuren, denn es gibt in diesem Gebiet ein paar Kritikpunkte zu nennen. So scheint der willensstarke und konsequente Charaktertyp von Mr. Affleck doch ganz plastisch und glaubhaft. Seiner Frau hingegen weiß man anfänglich nicht ganz zu glauben und man schwankt zwischen Zustimmung und fehlender Bejahung ihrer Position. Erschwerend kommt hinzu, dass wir immer wieder vom Romanzen-Thema durch andere, meist unterhaltsamere Plot-Teile, abgelenkt werden und nur wenig Romanze entsteht.

Wenn man die Umgebung der Handlung näher betrachtet, so fühlt man sich an Werke wie beispielsweise „Die Muse“ erinnert und das Hollywood-Agenten Thema distanziert sich ausreichend vom grandiosen „Jerry Maguire“ mit Tom Cruise. Einige mehr oder weniger gelungene Anspielungen an andere Werke heitern den Verlauf weiter auf, stehen jedoch ihrem oftmals etwas einfachen Aussagen ohne große Substanz. Handwerklich keine nennenswerte Kritik, alle Darsteller/Innen sehen schick aus, wirken glaubhaft in ihrer Maske und verhindern ein Profilieren oder andere Auswüchse untereinander. Seitens der Kameraführung und der Set-Auswahl nichts besonderes und doch stimmungsvoll dieser „Einblick“ in diesen Teil der Welt Hollywoods. Wie schade, dass der Film nicht ab und an etwas witziger ist, sich eine Spur leichter nimmt und noch mehr zum Lachen animiert.

[Technik]
Zu der Technik von „Man About Town“ und den visuellen Leistungen. Ein Film der seine überwiegende Zeit in der Metropole Los Angeles spielt kann viel bieten. Besonders dann, wenn nicht nur Innenaufnahmen zum Zug kommen. Hier ist das zwar nur bedingt so, doch gefällt das Geschehen durch überwiegend helle und freundliche Aufnahmen sofort. Der Breitbild-Transfer findet im Format 2.35:1 statt und befindet sich anamorph codiert auf der Disc. Neben den verschiedensten Sets in guter Farbsättigung haben wir es auch mit einem guten Kontrast zu tun. Auch in den seltenen dunklen Aufnahmen bleiben Kontrast und Detailreichtum erhalten. Die Kantenschärfe spielt mit und wird den an sie gerichteten Anforderungen gerecht. Schnittige Szenen oder rasche Kameraschwenks treten nur sehr selten auf und beeinflussen das Geschen unmerklich. Kompressionsartefakte oder Verunreinigungen treten nicht auf den Plan.

Der Sound ertönt mittels deutschsprachigen Dolby Digital 5.1 und DTS-Tons oder wahlweise auch im englischsprachigen Dolby Digital 5.1-Mehrkanalton. Wir erleben ein Klangfeld, welches sich seinen Erfordernissen anpasst, ohne dabei Gefahr zu laufen zu prominent zu wirken. Der Ton bleibt Mittel zum Zweck und versucht keine Sonderstellung anzustreben. Die Geschichte und ihr Tempo gebühren dem Sound dafür auch kaum Platz. So spielt vor allem die musikalische Seite eine konsequente Rolle und gibt auch das Spektrum vor. Denn neben einigen Effekten und Hintergrundgeräuschen sind es vor allem die Sprachausgabe und die Umgebung, welche das Terrain abstecken. Die Vielfalt in der Aussteuerung hält sich bedeckt. Untertitel gibt es in den beiden genannten Sprachen.

[Fazit]
„Man About Town“ sagte mir vom Titel her nichts, obwohl ich gerne Filme mit Ben Affleck sehe. Als ich dann die Presse-Texte verschlang bekam ich Appetit auf mehr. Ausserden spielen Rebecca Romijn und Gina Gershon mit, das ist jedoch für Männer relevanter, denke ich. Auf einer Laufzeit von rund 95 Minuten steht dem Betrachter auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) angenehme Unterhaltung ins Haus, die schnell gesehen und leider auch wieder recht schnell vergessen ist. Die Altersfreigabe liegt bei ab 12 Jahren. Die DVD wartet mit folgendem Bonusmaterial auf, welches sich über ein einfaches Menü erreichen lässt:

  • Interviews (ca. 12 Min.)
  • Blick hinter die Kulissen (ca. 4 Min.)
  • Darstellerinfos

Was bleibt? Eine leichte Geschichte mit viel Herumspringen zwischen den Genres, wobei die Ausrichtung als Comedy leicht überwiegt und die weitere Richtung und den Verlauf sowie bestimmte Situationen treibt. Die Special Features – insgesamt rund 16 Minuten – gefallen und zeigen etwas vom Drumherum und hinter den Kulissen, ohne jedoch weit auszuholen. Insgesamt eine rundum gelungene DVD mit einer guten Technik. Wer sich als Affleck- oder Romijn-Fan bezeichnet, der wird zufrieden sein und dennoch merken, dass es sich nicht um die Bestleistungen ihrer Lieblinge handelt. Seit dem 13. Juli im Handel als Verkaufsversion erhältlich. Die Rental-Fassung gibt es seit dem 22. Juni.

Andre Schnack, 19.07.2006

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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