Near Dark (Mediabook)

Action/Crime/Drama
Action/Crime/Drama

[Einleitung]
Im Format eines sogenannten Mediabooks erscheint der Vampire-Klassiker und Kultfilm „Near Dark“ von Kathryn Bigelow (Exfrau von James Cameron) aus dem Jahr 1987 – damals war ich 9 Jahre jung. „Near Dark – Die Nacht hat ihren Preis“ hatte ein tolles Cast aufzubieten, welches sich zusammensetzt aus Adrian Pasdar, Jenny Wright, Lance Henriksen, Bill Paxton und Jenette Goldstein. Um die Hauptfiguren zu nennen. Das Drehbuch schrieb Kathryn Bigelow gemeinsam mit Eric Red. Hier erhalten wir einen brandneuen Titel, also eine neue Veröffentlichung als Mediabook mit Blu-ray Disc, DVD sowie Bonus und einem ansehnlichen, umfangreichen Booklet und einer hochwertigeren Umverpackung. Im Vertrieb von AL!VE AG; ich war gespannt darauf, was anders ist als zu meinem ersten Review vom 11. Dezember 2002.

Inhalt
Farmerssohn Caleb (Adrian Pasdar) lernt in einer einsamen Nacht die verführerische Mae (Jenny Wright) kennen und bietet ihr schließlich an, sie nach Hause zu fahren. Als er dafür einen Kuss einfordert, beißt sie ihn und rennt davon. Da sein Wagen den Geist aufgibt, macht sich Caleb auf den Fußweg nach Hause. Im Morgengrauen fängt seine Haut an zu brennen.

In letzter Sekunde wird er von Mae und ihrer Gruppe familiärer Nomaden gerettet. Nacht für Nacht ziehen Jesse (Lance Henriksen), Mae und die anderen (u.a. Bill Paxton) los, um den Blutdurst zu stillen, der ihnen das ewige Leben ermöglicht. Caleb ist entsetzt, versucht seinem Schicksal zu entkommen, denn er ist längst dabei sich in einen von ihnen zu verwandeln. Sein eigenes Überleben hängt davon ab, dass er selbst zum Killer wird – wenn ihn Maes Familie nicht zuerst vernichtet!
(Quelle: AL!VE AG)

[Kommentar]
Am 11. Dezember 2002, also bald auch schon 18 Jahre her, schrieb ich meinen Review zur Code 1-Disc des Titels von Anchor Bay aus den USA. Damals war der Titel schon nicht der jüngste, doch heute gehört er mit Sicherheit zu den besseren Stücken, die das Vampir- oder Untoten-Genre aufzuzeigen hat. Im groben stimmt auch das noch inhaltlich, was ich damals schrieb, aus meiner Sicht zumindest. Der Fokus dieses Reviews hier und heute liegt vielmehr auf der Meinung über das neue Mediabook, und hierzu findet sich weiter unten im Fazit noch etwas an Informationen. Damals wie heute ist zum Film von Gültigkeit:

„Near Dark“ hat etwas ganz besonderes an sich. Der Charme, die Atmosphäre und die sogar ab und an etwas hintergründig und tiefsinnig wirkende Story trotzen gekonnt dem geringen Produktionsbudget, dem geringen Aufgebot an Darstellern und den technischen Möglichkeiten. Die Gesamtwirkung erzielt wirklich Biss, der aus guten Masken, viel Einsatz von Dunkelheit und einem atemberaubend stimmig Soundtrack resultiert. Eine Geschichte über Entbehrungen, die Besessenheit, Obzessionen, dem Blutrausch und über Freunde, die keine sein dürfen, wurde ausreichend kurzweilig erzählt und mit etwas Blut und Action angereichert, so dass ein Horror-Film entstand, der poetische Züge und viel Atmosphäre bietet.

In „Near Dark“ zeigen die beteiligten Darsteller allesamt dem Publikum die schauspielerischen Zähne und überzeugen meist auf ganzer Linie. Regisseurin Kathryn Bigelow, die auch am Drehbuch mitwirkte, schuf einen Film, der sich nicht unbedingt für die breite Masse von heute eignet, aber durch Charme und Style gute und etwas gruselige Unterhaltung bietet.

Howdy. I’m gonna separate your head from your shoulders. Hope you don’t mind none. – Severen

[Technik]
Bietet das technische Geschehen, oder Abbild des Films, eine adäquate Leistung nach rund 20 Jahren nach der hier getesteten Code 1-DVD? Ja, so kann man es schon sagen. Wenn auch ein 4K-Transfer auf Grund der vielen dunklen Bildbereiche und Schatten bestimmt seine Herausforderungen im Hinblick auf die Sauberkeit hätte, so gefallen die hier gebotenen High Definition-Aufnahmen durchaus. Alles hat diesen nicht wegzudiskutierenden Griesel, diese Körnung, in sich. Das mag verschiedene Ursachen haben, doch klar sollte sein, dass man dies auch nicht rückstandslos entfernt bekommen wird. Macht auch nichts, denn „Near Dark“ sieht ziemlich gut aus, gelungene Details, Farbwirkung, das Spiel aus Licht und Schatten – alles in einem Rahmen, den ich erwartete.

Neben dem 1080p-Transfer mit seiner 1.85:1-Formatierung (Originalformat) gibt es auch auf der ersten HD-Variante des Films einen entsprechenden Surround-Sound mit im Programm. Es steht ihm gut, dieser Mehrkanalton im frischen DTS-HD Master Audio-Gewand mit wahlweise 2.0 oder gar 5.1 Kanälen in deutscher Sprache oder aber Englisch 5.1. Der englische 2.0-Ton liegt in Dolby Digital vor. „Near Dark“ ist nicht von Action durchzogen und bedient sich auch nicht der feinen Abmischung eines möglichst lebhaften Surround-Sounds, sondern fokussiert auf das Notwendige im Ton. Dazu gehören auch die Dialoge, die Stille der Nacht und einige gelungen gesetzte Akzente, die sich jedoch von der etwas eingeschränkten Historie des Films absetzen können. Ein kluger Ton, der solide arbeitet.

[Fazit]
Rund 23,- Euro sollen wir für die einbrechende Nacht der Vampire als Mediabook auf den Tisch blättern. Ist das angemessen für das, was wir im Gegenzug dafür erhalten? Erst einmal zum allgemeinen Produkt-Design. Zum Einsatz kommt eine steife, stabile Pappummantelung. In ihr befinden sich die Blu-ray Disc sowie zwei weitere DVDs und ein in die Mitte eingebettetes Booklet. Dieses verfügt über qualitativ gute Fotografien und einiges an Text mit Hintergrundinformationen rund um „Near Dark“. Der Fokus auf die Extras ist natürlich bei der Software zu erkennen. So bietet sich „Near Dark“ hier in 94 Minuten auf der BD 50 mit den folgendes Specials an:

  • Audiokommentare mit K. Bigelow, Prof. Dr. M. Stiglegger und D. Starck
  • Vorwort von Jean-Baptiste Thoret
  • Einführung von Prof. Dr. Marcus Stiglegger
  • Living in Darkness – Making of Near Dark
  • Entfallene Szene mit Kommentar von K. Bigelow
  • Storyboards
  • Fotogalerie (Poster, Portraits / Hinter den Kulissen)
  • Interview mit K. Bigelow
  • Featurette „Southern Patriarch: Lance Henriksen
  • Original Kinotrailer 1 + 2

Das macht gute 140 Minuten zusätzliche Spieldauer, denn viele der Extras sind auch ausreichenden Umfangs, wenngleich oftmals in der englischen Originalsprache mit Untertiteln. Auch wenig überraschend und für Fans mit Sicherheit der beste Weg. „Near Dark“ hat also nicht bloß eine neue Umverpackung und eine technische Frischzellenkur bekommen, sondern wartet auch mit einem gesunden, umfangreichen Bonus-Programm auf. Das Mediabook ist erhältlich seit dem 22. Mai 2020 und mit einer Altersfreigabe von ab 16 Jahren ausgestattet. Für Fans mit Sicherheit eine gute Anschaffung, da diese Fassung den bisherigen überlegen ist.

Andre Schnack, 08.06.2020

Film/Inhalt:★★★★★☆ 
Bild:★★★★☆☆ 
Ton:★★★★☆☆ 
Extras/Ausstattung:★★★★★☆ 
Preis-Leistung★★★★☆☆ 

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