[Einleitung]
„The Mummy“ (Die Mumie) hatte es mir damals angetan. Ich empfand Brendan Fraser beinahe schon als Indiana Jones-Nachfolger und genoß den Anblick der schönen Rachel Weisz. Das ist alles nun bereits 24 Jahre her. Jetzt in Darren Aronofskys 2022 veröffentlichten „The Whale“ ist alles anders. Ein Drama nach einem Drehbuch von Samuel D. Hunter, in den Hauptrollen neben Brendan Fraser sehen wir Sadie Sink, Ty Simpkins sowie Hong Chau und Samantha Morton. Viel positive war zu lesen, Brendan Fraser wurde mit dem Oscar geehrt, ebenfalls Hong Chau und das Maskenbild des Films. Wow. Ich konnte nun die Blu-ray Disc aus dem Angebot von Plaion Pictures anschauen und berichte.
[Kommentar]
Hier hängt alles praktisch am seidenen Faden. Alles liegt an Brendan Frasers Leistung vor der Kamera, sie muss alles tragen. Die Dialoge mit seiner Tochter, da muss jeder Satz sitzen, selbst wenn man es als Publikum nicht sofort merkt. Man merkt, spürt aber die Spannung(en), die Stimmung. „The Whale“ ist mehr als nur ein Familiendrama, es ist ein nahezu umfassend anmutender Tiegel dessen, was Menschen im sozialen, gesellschaftlichen Zusammenleben ausmacht. Doch dann wiederum nicht mehr als das, denn auf echte Hintergründe und Tiefe wird im Skript keinen großen Wert gelegt.
„The Whale“ ist beinahe ein Kammerspiel mit ebendiesen Stärken und beinahe kaum Schwächen. Eine Handvoll Leute arbeitet eine melodramatische Geschichte ab, deren emotionales Spektrum breit, sich jedoch in Sachen Tiefe eben ausschließlich auf die Darstellenden stützt. Maske, irre gut! Auch die Sets sind gelungen und passen zum Inhalt. Die Rolle der Musik? Eigentlich keine, doch punktuell verstärkt sie Situationen, setzt Akzente und hilft der Inszenierung einzelner Momente.
[Technik]
Mit einem Vollbild-Transfer habe ich nun wirklich nicht gerechnet. Aber klar, Darren Aronofsky ist für Überraschungen und Spezielles zu haben. Auch ‚boxt‘ diese Darstellung den Inhalt praktisch noch einmal in ein engeres Format, von der Wahrnehmung her. Mit 1.33:1 ist heute nicht mehr zu rechnen. „The Whale“ bietet viel Schatten und wenig Licht. Wenn, dann warmes Licht und eine starre Kamera dazu, die zumeist ein Gesicht einfängt. Eine gewisse Bildkörnung ist dem Geschehen ebenfalls abzumerken, die Kompression hingegen verläuft davon ab gelungen.
DTS-HD Master Audio 5.1 in Deutsch oder Englisch gibt es hier im Programm der High Definition Blu-ray Disc zu „The Whale“. Und Waltöne gibt es sogar auch. Scherz beiseite, denn inhaltlich gibt es hier wenig zu lachen. Tragendes Akustik-Element ist die Sprachausgabe, beide Tonspuren klingen diesbezüglich gut und überzeugend. „The Whale“ hat die musikalische Begleitung, die zugleich eigentümlich wie auch wirkungsvoll ist. Qualitativ alles soweit solide, es fehlt etwas an Weite und Spektrum hin und wieder. Untertitel: Deutsch.
[Fazit]
„The Whale“ war eine Art kleiner Angang für mich. Mir war durch die Medien zwar grob bekannt, worum es geht, einen Trailer habe ich ebenfalls vermieden zu sehen. Als dann der 117minutenlange Titel beim mir ankam, bereitete ich mich auf die Ansicht (freigegeben ab FSK 12) vor. DAS ist Schauspielkunst. Und mit diesem Regisseur dahinter sitzt das Ding richtig. Wenngleich inhaltlich meines Erachtens etwas überladen, so ist „The Whale“ dennoch sehenswert, eben allen voran wegen der hervorragenden darstellerischen Leistungen.
Ein Element, das mir beim Ansehen gar nicht erst aufgefallen ist, im Nachgang jedoch gewissermaßen nachwirkte: die Augen. Teilweise ist es ein Kampf der Augenpaare Brendan Frasers und Sadie Sinks. Auch das wird kein Zufall sein. Seit dem 27. Juli 2023 kann „The Whale“ in unterschiedlichen Fassungen im Handel erworben werden. Das Comeback des Brendan Frasers kostet Ales Blu-ray Disc Version knappe 16,- Euro. Folgendes Bonusmaterial gibt es ebenfalls.
- People are Amazing: The Making of The Whale
- Sounds of the Sea: Scoring The Whale
- 2 Interviews
- Trailer
Andre Schnack, 12.09.2023
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