[Einleitung]
„2040 – Wir retten die Welt“ ist ein auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhender Dokumentationsfilm, der sich dem Thema des globalen Klimawandels widmen und dabei auf mögliche Lösungen fokussiert. Der Film von Damon Gameau (Regie und Drehbuch) entstand mit australischen Mitteln und zwar 2019. Im Original lautet der Titel simpel „2040“ und erinnerte mich im ersten Moment an den fantastischen Film „Eine unbequeme Wahrheit“ von Al Gore (sowie dem Nachfolger-Film dazu). „2040 – Wir retten die Welt“ geht auf ein Thema ein, dass absolut jeden Menschen auf diesen Planeten betrifft und möchte Lösungen aufzeigen. Ich konnte mir die Blu-ray Disc Version aus dem Angebot von universumfilm / leonine genauer anschauen und berichte aus erster Hand.
[Kommentar]
Es gibt wohl kaum ein globales Thema, welches uns in den vergangenen Jahren mehr beschäftigt als es der Klimawandel vermag. Nun kommt auch noch das Corona-Virus hinzu. Wenn diese Pandemie vorbei ist, werden Dinge nicht mehr so sein wie zuvor. Vielleicht erkennen die Menschen – als Spezies, nicht vereinzelt – auch dann, dass die Veränderungen des Klimas noch weitreichendere Folgen mit sich bringt, als es das Corona Virus‘ vermochte. Klar, alles Spekulation, doch die Fakten heute legen bereits sehr nahe, dass es nicht von alleine besser wird, weggeht oder diese Entwicklung plötzlich stoppt. Also, wenn wir Panik um Toilettenpapier (erhöhten Stuhlgang als Nebenwirkung von CoVid-19 ist nicht belegt) überstanden, gar überlebt haben (sollten), dann steht das Thema dieses ganz wunderbaren Films hoffentlich wieder im Fokus: der Klimawandel.
Ob „Plastic Planet“, „Abgefüllt“, „Darwins Alptraum“ oder aber „Gabel statt Skalpel“, um nur einige zu nennen. All diese Filme thematisieren den intensiven, massiven Einfluss menschlichen Handelns auf die globale Atmosphäre, das Klima und das Leben aller Lebewesen, eben auch auf das Leben des Menschens. Und so gerne wir von Arroganz und Gier getrieben doch in Bequemlichkeit genau so weitermachen möchten, wie gestern, so müssen wir der Tatsache ins Auge schauen, dass dies im Desaster enden wird. Zweifelsfrei. Das ist alles sehr negativ formuliert, jawohl, bewusst. „2040“ möchte damit aufräumen und aufzeigen, was bereits heute und jetzt jeder tun kann, um ein lebenswertes Leben für die kommenden Generationen und unsere Fauna und Flora zu ermöglichen.
Hier – in „2040“ – geht es jedoch nicht um Schwarzmalerei, die pessimistischen Zukunftsszenerien, welche durchaus auf Fakten und Erkenntnissen fussen, sondern vielmehr um die Lösung dieses umfassenden Problems. Und „2040“ erinnert uns nicht nur in der Kurzform des Films an Stanley Kubrick‘s „2001: Odyssee im Weltraum“, sondern vor allem an den unumstösslichen Fakt, dass wir als Menschen unsere Art zu Leben schlichtweg anpassen müssen, damit wir eine Wendung zum positiven einleiten. Anders geht es nicht. Da aber die Anpassung des Verhaltens zu den schwierigsten Aufgaben schlechthin gehören, liest sich das um ein Vielfaches einfacher als es in der Realität ist. Was zeichnet nun „2040“ besonders aus? Bildhaft erklärt, mit Stärke im Ausdruck und Überzeugungskraft, die über das, was wir sehen hinaus geht – das ist das Konzept von „2040“.
Verschiedene Faktoren führen aus psychologischer Brille betrachtet dazu, dass wir trotz guten Wissens im Kollektiv einfach keine Veränderung herbeiführen wollen. Im Kollektiv sind die Menschen unfassbar dumm. Fakt. Denn wir reiben uns politisch auf, ohne nennenswerte Schritte nach vorne. Oder ist es ein großer Erfolg, dass die EU sich dazu durchgerungen hat Plastikstrohhalme zu verbieten? Lächerlich. Man fällt praktisch vom Glauben ab, erneut und kontinuierlich. Denn das wissen ist da, die Erkenntnisse liegen auf dem Tisch, der politische sowie über aus menschliche Makel und Verhaltensweisen verhindern ein rational sinnvolles Handeln zum Guten. „2040“ gibt vor allem eines: Hoffnung.
[Technik]
Auch technisch betrachtet steht die Dokumentation wirklich gut dar und macht etwas her. Vor allem die in die realen Bilder integrierten Animationen und visuellen Effekte zur Veranschaulichung der Theorie, damit es für jeden einfacher, greifbarer wird, gelang sehr gut. „2040“ weist sich mit einem 1080p-Transfer aus, der im Seitenverhältnis 2.40:1 abgefasst und auf den optischen Datenträger gebannt wurde. Farben, Kontraste sowie die Kantenschärfe und der Grad an Bilddetails sind für eine Dokumentationssendung wirklich gut gelungen und geben praktisch kaum Anlass zur negativen Kritik. Auch die weiteren Faktoren, wie die Bewegungsunschärfen bei rasanten Schnitten (kommt hier kaum vor), meistert der Transfer durchweg bestens. Die Kompression verläuft unauffällig und es gibt somit keinen Anlass zum Frust.
Tontechnisch sieht es etwas anders und doch ähnlich aus. „2040 – Wir retten die Welt“ bietet sich im Format DTS-HD Master Audio 5.1 zum besten. Dabei steht die Wahl zwischen Deutsch oder Englisch an, Untertitel hingegen gibt es ausschließlich in deutschen Lettern aufzufinden. „2040“ ist definitiv ein visueller Film, die akustischen Leistungen spielen hier eine untergeordnete Rolle und begeistern auch nicht derart, wie es eben ein Kinofilm kann. Dennoch arbeitet hier eine gute Qualität und alles passt soweit gut ins Bild, um es in Bezug zu setzen. „2040“ leistet einen gelungenen Musik-Anteil, klare Sprachausgabe und auch die Umgebungsgeräusche können sich hören lassen.
[Fazit]
„2040 – Wir retten die Welt“ ist ein Film, der vom Thema her natürlich schon längst überfällt ist. Und doch erscheint er in einer Zeit, die sich noch als hoffnungsvoll bezeichnen lässt. Unabhängig von Friday‘s for Future oder anderen Initiativen gilt es natürlich auf praktisch allen Kanälen gegen die menschliche Trägheit anzukämpfen – dazu braucht es Symbolkraft, helle Köpfe und auch Filme wie diesen hier. „2040“ ist unterhaltsam und informativ zugleich, er ist ein Film, der uns auf seiner Laufzeit von rund 91 Minuten auf eine Reise ins Verständnis nimmt, plakatiert, gewitzt und ausgesprochen bildgewaltig und Verständnis fördernd. Die Altersfreigabe von ab 0 Jahren sagt es praktisch schon aus, „2040“ ist ein Film für die gesamte Familie über ein Thema, dass uns zweifellos alle betrifft. Alle. Erhältlich ab dem 27. März 2020.
Andre Schnack, 25.03.2020
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