Olaf Jagger

Olaf Jagger
Olaf Jagger

[Einleitung]
Als Fan würde ich mich nicht bezeichnen, doch konnte ich mich über das, was Olaf Schubert so von sich gab in der Vergangenheit, oftmals schmunzeln, öfter sogar lachen. „[…] also, wenn bei dieser Generation, ja der knallharte Wind der Realität, wenn der unter der Yogamatte durchpfeift, also dann […]“ – sehr komisch, wie ich fand. Olaf Schubert, das ist die Kunstfigur des Komikers Michael Haubold. Diese wird von Regisseurin und Drehbuchautorin Heike Fink in der DVD „Olaf Jagger“ auf eine heitere Reise in die (fiktive) eigene Vergangenheit mit neuen Erkenntnissen geschickt. Ich konnte genauer hinsehen.

Inhalt
Was für eine Schlagzeile: Der bekannte Ku?nstler Olaf Schubert findet durch Zufall heraus, dass seine Mutter in den 60ern, noch während der DDR-Zeit, eine kurze Affäre mit Mick Jagger hatte. Wenn man genau hinschaut, drängt sich sogar eine gewisse Ähnlichkeit auf. Schubert macht sich auf die Suche und beginnt, unangenehme Fragen zu stellen – an seine Verwandten, an Rolling-Stones-Exegeten, Historiker und Experten. So unfasslich es scheint – immer mehr Indizien deuten daraufhin, dass Olaf Schubert seine Familiengeschichte tatsächlich noch einmal neu schreiben muss.
(Quelle: Neue Visionen Medien)

[Kommentar]
Das hier ist natürlich Unfug, daher nennt man das heute auch fein neumodisch Mockumentary, ein fiktionaler Dokumentarfilm. Wir berichten über etwas, dass streng genommen Quatsch ist. Doch das ist ja schlussendlich auch der Witz daran. Und zu allem Überfluss verfolgen wir keinen konstruierten Stammbaum eines echten Menschen zurück, sondern den einer Kunstfigur, Olaf Schubert, nein, Olaf Jagger. Hinzu gemengt werden dann im weiteren Verlauf (des unterhaltsamen und kurzweiligen Films) weitere Erkenntnisse über ostdeutsche Geschichte sowie anderer Klamauk, der durch die Art von Olaf Schubert lustig daherkommt. Mir gefiel das alles soweit gut; leichte Kost, dennoch wohl auch Geschmacksache.

[Technik]
Olafs drollige Reise findet hier im anamorph codierten Breitbild-Gewand im Format 1.85:1 statt. „Olaf Jagger“ ist eine Produktion für das deutschsprachige TV-Programm, die visuelle Darbietungsgüte hingegen ist hoch und entspricht dem Wiedergabemedium. Zu keinem Zeitpunk fallen ernsthafte Probleme ins Auge, auch hält sich die Kompression und Bildkörnung dafür in Grenzen. Kontrast und Farbgebung sowie die Kantenschärfe sind eher typisch der Leistung einer Standard Definition DVD und geben keinen weiteren Anlass zur Kritik.

Tonal ist das jetzt hier nicht der Kracher, Knaller oder Knüller. Rein technisch betrachtet fehlt es Olaf Jagger eigentlich an nichts, denn wir finden hier einen deutschsprachigen Dolby Digital 5.1-Ton sowie einen weiteren mit zwei Kanälen vor. Außerdem gibt es noch eine Audiodeskription sowie englischsprachige Untertitel. Damit ist „Olaf Jagger“ ordentlich ausgestattet und klingt auch ganz ordentlich, ohne eben dabei Kinoflair zu vermitteln. Dafür ist es eben eine Mockumentary.

[Fazit]
Am 19. Oktober erlebte „Olaf Jagger“ als DVD die Veröffentlichung zur ausnahmslosen Eroberung des Heimkino-Marktes. Oder so. Rund 95 Minuten füllt der Hauptfilm mit seiner Altersfreigabe von ab 6 Jahren gemäß FSK. Wer neben einer ordentlichen, technischen Präsentation auch noch Bonusmaterial sucht, der wird in den folgenden Materialien fündig.

  • Interviewschnipsel zum Film mit Olaf Schubert & Heike Fink
  • Audiokommentar mit Olaf Schubert, Heike Fink & Torsten Reglin
  • Gelöschte Momente
  • Musikvideo „Wer die Rose ehrt“

Erfreulich und auch inhaltlich angenehm – so zeigen sich hier die Extras, die ich bei einer solchen Titelart gar nicht erwartet habe. So können good!movies und Neue Visionen Medien sogar noch unerwartet Pluspunkte einheimsen. Rund um die 14,- Euro müssen für den Film berappt werden.

Andre Schnack, 24.10.2023

Film/Inhalt:★★★★☆☆ 
Bild:★★★★☆☆ 
Ton:★★★☆☆☆ 
Extras/Ausstattung:★★★☆☆☆ 
Preis-Leistung★★★☆☆☆ 

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