Dalìland

Biography/Drama
Biography/Drama

[Einleitung]
„Dalìland“ bietet Sir Ben Kingsley in der Hauptrolle an. Das ist für mich persönlich bereits Grund genug sich den Film genauer anzuschauen. Ein Mann mit einem breiten Spektrum, der vom friedlich-pazifistischen „Ghandi“ bis hin zum rabiaten, aggressiven „Sexy Beast“ alles spielen kann. Hier arbeitete er nach Regie-Anweisungen von Mary Harron. Das Drehbuch entstammt der Feder von John Walsh und in weiteren Rollen sehen wir Barbara Sukowa, Christopher Briney und weitere. Ich konnte mir die Blu-ray Disc Version von „Dalìland“ aus dem Vertrieb von LEONINE genauer anschauen und berichte.

Inhalt
1974 verbringt der 70-jährige Surrealist Salvador Dalí (Ben Kingsley) wie jedes Jahr zusammen mit seiner Frau und Muse Gala (Barbara Sukowa) ein paar Monate im St. Regis Hotel in New York. Der junge Galerieassistent James Linton (Christopher Briney) wird von Dalí überraschend gebeten, ihn bei den Vorbereitungen für eine neue Ausstellung zu unterstützen. Und damit führt der Weg direkt in das schillernde DALíLAND, eine von Models, Musik- und Filmstars sowie einer bunten Mischung aus High und Low Society bevölkerten Welt.

Im Zentrum der alternde exzentrische Künstler Dalí, der alle mit seiner Genialität beeindruckt, und gleichzeitig eine berührende Verletzlichkeit offenbart, besonders in Hinblick auf seine Frau. Als Gala sich in einen aufstrebenden jungen Musical-Star verguckt und ihn großzügig finanziert, riskiert sie damit nicht nur den gemeinsamen Ruin, sondern bringt auch die fast fünfzigjährige Ehe ins Wanken.
(Quelle: SquareOne Entertainment/LEONINE)

[Kommentar]
Im ersten Moment erinnerte mich der „Dalìland“ vom Titel und dem Cover her an den letztes Jahr hier im Mai besprochenen Streifen „Swan Song“ mit Udo Kier. Mag an der Ausgestaltung der Verpackung und dem Cover liegen oder eben daran, dass es sich in beiden Fällen um recht exzentrische Persönlichkeiten handelt, die in den Werken thematisiert werden. Bei „Dalìland“ ist dies eben der bekannte Künstler Salvador Dalí, der mit seinen Werken des Surrealismus weltbekannt wurde und zudem ein Leben voll künstlerischen Schaffens lebte.

Die Frage ist ja hinlänglich bekannt bei solchen Werken: war die hier im Film abgebildete Person tatsächlich auch in der Realität, also dem wahren Leben, wie dargestellt? Wenn man diese Diskussion oder Gedanken hingegen vermeidet oder scheut, so bleibt ein unterhaltsamer und vor allem auch optisch anspruchsvoll ausgestalteter Film mit und über einen bekannten Namen. Prächtig inszeniert und gut geschauspielert von Barbara Sukowa sowie Sir Ben Kingsley sowie den weiteren Beteiligten vor den Kameras.

Inhaltlich geht der Titel auf unterschiedliche Ebenen und Zeiten des Lebens von Salvador Dalì ein, was durch Rückblenden zum Teil geschieht. In diesen Momenten schlüpfte Ezra Miller in die Rolle von Dalì als junger Mann. Musikalisch gut gelungen und in Sachen Aufbau und Ablauf ebenfalls derart gestaltet, als das keine Langeweile aufkommt. Mir gefiel „Dalì“ und dennoch verstehe ich Menschen, denen der Titel nicht den Appetit stillt, der aufgekommen sein mag.

[Technik]
High Definition gibt es hier im Format 1.85:1, selbstredend in 1080p Full-HD abgetastet und auf der Blu-ray Disc abgelegt. „Dalì“ begeisterte nicht durch besonders farbenfrohe Aufnahmen oder solche Dinge, sondern vielmehr besticht der gesamte Stil und das Produktionsdesign wirkt subtil und hinterlässt es eine sehr hochwertige und irgendwie auch passende Qualität. Neben dieses wichtigen Faktors, der direkten Einfluss auf die gespürte Güte hat, kommt es auch zu weiteren gelungenen Werten bei Kontrast, Kantenschärfe und der Sauberkeit, auch im Hinblick auf die Kompression des Geschehens.

Nicht nur beim visuellen Geschehen legte man ein talentiertes Händchen an den Tag. Auch die Akustik macht das, was man erwartet – und das eben auch in einer wahrzunehmen hohen Güte. Deutschen oder aber englischen Surround-Sound gibt es hier mittels DTS-HD Master Audio 5.1 Formatierung. „Dalì“ ist nun weit entfernt von einem Action-Streifen, bei dem es kracht. Hier sind es eher die leiseren Töne, die gelungene musikalische Begleitung und die Fähigkeit, stets die Sprache verständlich und sauber auszuspielen, die überzeugen. Untertitel: Deutsch für Hörgeschädigte.

[Fazit]
„Dalìland“ gefiel mir, wenngleich ich einen Hauch von Skepsis im ersten Moment verspürte. Zu viel Angst hatte ich vor einem überspitzt inszenierten und zu überschnörkelt gespielten Pseudo-Humor, nach dessen Laufzeit man fragend zurückbleibt. Dem ist hier nicht so. 93 Minuten an der Zahl, das ist die Spieldauer, die mir zu keinem Moment zu lang vorkam. Dem Bio-Drama kann ein kleiner Nachbrenner im Rahmen einer „Behind the scenes“-Featurette gezündet werden. Damit endet dann auch schon das Angebot der ab 16 Jahren freigegebenen Disc, die seit dem 8. Dezember ’23 zu rund 15,- Euro zu haben ist.

Andre Schnack, 17.01.2024

Film/Inhalt:★★★★☆☆ 
Bild:★★★★☆☆ 
Ton:★★★★☆☆ 
Extras/Ausstattung:★★☆☆☆☆ 
Preis-Leistung★★★★☆☆ 

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