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[Einleitung]
Bislang bin ich eher Sammler als jemand, der Figuren oder Statuen zusammenbaut und koloriert, geschweige denn sie entwirft oder ausdruckt. Doch den Prozessteil ab dem man etwas in den Händen hält, also mehrere Teile des harten Kunststoffes, der interessiert mich dann schon. So legte ich mir Judy Alvarez – ein Cyberpunkt 2077 Videospiel-Charakter – zu und bastelte sie zusammen und bemalte sie. Im folgenden meine Meinung zu dem, was dabei herausgekommen ist und über die Vorlage und das Modell an sich. Vielen Dank an dieser Stelle für den gelungenen Druck aus Österreich.
[Gedanken & Kommentar]
Fotografien sind aufgenommen mit einem iPhone 14 Pro Max innerhalb eines mit LED gefluteten Raumes, in diesem Fall vor einer neutral gehaltenen Wand.
Mir gefiel die Idee ein sogenanntes Garage Kit aus Resin zusammenzubauen und anschließend zu bearbeiten (oder umgedreht), um es dann durch die Bemalung zum Leben zu erwecken. Und im Internet gefiel mir dann recht schnell das Modell zu Judy. Vor allem wohl deshalb, weil zu dem Zeitpunkt ein starker inhaltlicher Bezug bestand. Hatte ich Cyberpunk 2077 doch zum zweiten Mal fast durchgespielt, um mich auf den DLC „Phantom Liberty“ zu rüsten. Ich steckte somit im Thema. Und wir fangen einfach mal bei der Basis an.
Auch sie ist gedruckt, verfügt für die Größe jedoch über erstaunlich wenige auffällige Stellen, die vom 3D-Druck zeugen. Die Oberflächenbeschaffenheit hingegen – vor allem bei der Flasche und den beiden Dosen – fällt schon auf, dass diese weichen Formgebungen eine Herausforderungen in der Disziplin des 3D-Drucks daheim sind. Der Schriftzug ist ausreichend überstehend (wie ein Relief), so dass hier auch später eine unterschiedliche Farbgebung möglich erschien. Soweit so gut, alles wurde angepasst ohne Kleber, dann grundiert, dann lackiert und zusammengebaut. Also die Rohe dran, etwas Wash hier und dort – fertig.
Es gibt dieses Modell in unterschiedlichen Ausprägungen. Einmal mit Weinglas, einmal mit Zigarette; dann angezogen oder oben ohne mit unbekleideten Brüsten. Habe mich für die massentaugliche Version nahe an der Vorlage entschieden, also angezogen und rauchend. So kam mir der Gedanke den Zigarettenrauch mit etwas Zellstoff eines Ohrstäbchens nachzuahmen. Auch trug ich dort wo es meines Erachtens Sinn ergibt noch etwas klaren Lack auf – wie auf den rostigen Rohren.
Wie dem auch sei, der Herzstück dieses Mini-Dioramas ist nicht die Basis mit angedeuteter Wand und Müll auf dem Boden oder die Rohre, sondern eben Judy. Der Zusammenbau gestaltete sich als recht einfach, ihre Pose und das gesamte Drumherum (Diorama) wirken stimmig und realistisch auf mich. Die Figur strahlt eine gewisse Ruhe aus, natürlich auch wegen des Themas hier – heuangelehnt, eine Zigarette rauchend: entweder unterhält sich Judy oder sie wartet auf etwas oder jemanden. Judy wird allerdings nur dann zu Judy, wenn man sie korrekt bemalt.
Was mir hingegen nur bedingt gut gelang, denn immerhin habe ich ihren tätowierten Körperschmuck außen vor gelassen. Vielleicht mache ich mich noch einmal daran mit einem feinen Pinsel Herzen, Pik- und andere Symbole auf sie zu streichen. Und selbst wenn nicht, ich bin mit dem Ergebnis zufrieden. Mit der Vorlage, dem eingesetzten Material und eben dem, was ich darauf machen konnte.
[Fazit]
Wir haben es mit einer Custom Statue zu tun, die es so offiziell nicht im Handel zu kaufen gibt. Zu erwerben ist ohnehin wohl nur das 3D Modell, also eine Datei, um den Drucker damit zu füttern. Eigenschaften, die ich mir nicht aneignen möchte, so griff ich auf den Erwerb eines Ausdrucks zurück. Die rund 28cm hohe Figur hat rund 114,- Euro in der Herstellung für mich gekostet. Farben und alles andere habe ich von früheren Hobby-Tätigkeiten verfügbar. Bei dieser Maßnahme hier ging es nicht nur darum, eine Judy- oder eine weitere Cyberpunk-Figur ins Regal zu stellen, sondern auch um den Prozess dahin…
Andre Schnack, 08.11.2023
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