Surrounded – Tödliche Bucht

Action/Adventure/Drama
Action/Adventure/Drama

[Einleitung]
Es ist schon einige Jahre her, da war ich hellauf begeistert von „Deep Blue Sea“, was wohl Ende 1999, Anfang 2000 gewesen sein musste. Wie dem auch sei, weitere 20 Jahre sind seither vergangen, und auch auf dem Gebiet der Seeungeheuer hat sich ein wenig getan, wenngleich nicht viel. Mit „Surrounded – Tödliche Bucht“ schuf Jose Montesinos 2021 einen Film, der sich des Ungeheuers Hai vornimmt; das Drehbuch schrieb Graham Winter und ich konnte vor der Kamera Aubrey Reynolds, Gina Vitori, Lanett Tachel und weitere ausmachen. Der Film über notgelandete, die vom Regen in die Traufe gelangen, lautet im Original „Surrounded aka Frenzy“ und ich konnte die Blu-ray Disc Version in High Definition von „Surrounded“ genauer unter die Lupe nehmen…

Inhalt
Die hübsche Paige betreibt einen erfolgreichen Vlog, mit dem sie ihre Abenteuerreisen in die ganze Welt finanziert. Um die Zahl ihrer Follower zu erhöhen, plant sie mit ihren Freunden einen illegalen Tauchausflug zu einer malerischen Bucht in Thailand. Doch auf dem Flug gibt es plötzlich Probleme. Als die kleine Maschine auf dem offenen Meer unsanft notlanden muss, geraten die Passagiere ins Visier weißer Haie. Das fröhliche Abenteuer wird zu einem blutigen Albtraum.
(Quelle: Busch Media Group)

[Kommentar]
Im Prinzip ist dieser Film vermutlich auch etwas für den deutschen Komiker Oliver Pocher. Schließlich müsste ich wohl nur den Titel etwas umformulieren, um entsprechende Aufmerksamkeit zu erhaschen, um das Thema dann weiterverarbeitet zu hoffen. Vielleicht… wie wäre es mit: „S.O.S. Influencer Aboard!“ oder vielleicht nur „Bucht der toten Influencer“ (oder auch mittlerweile: Influencer:innen?). Wie dem auch sei, mit „Surrounded“ hält auf jeden Fall der nächste Hai-Horror-Thriller Einzug ins Heimkino.

Nun kommt es wieder, das Beispiel, denn jeder weiß, dass man eigentlich seit „Der Weiße Hai“ (Originaltitel: Jaws) keine Hai-Filme mehr zu drehen braucht, oder? Das wäre nun schon eine ganze Weile hin, denn „Jaws“ ist von 1975. Danach kamen noch Granaten wie „Deep Blue Sea“ – aber da nur den ersten, Original-Titel, dann auch „47 Meters Down“ sowie dessen weniger rühmlichen Nachfolger (47 Meters Down: Uncaged) oder das Jason Statham Vehikel „Meg“. Nicht zu vergessen, dennoch zu wenig hai-ig: „Underwater“ (2017) von William Eubank. Kann man da mit „Surrounded“ einen Blumentopf? Oder vielleicht besser, Schwimmreif’ gewinnen?

Die Ausgangslage ist nicht so undenkbar, wenngleich doppelt tragisch. Enden doch die erschreckend hohe Anzahl der Abstürze eines Flugzeugs mit dem Tod der Insassen, so scheint sich hier dieser Tod nach hinten heraus etwas hinaus zu zögern. Schließlich beginnt hier nach einer erfolgreichen Wasserung die Not nach der Notlandung, sozusagen. Denn Haie sind hier auf das äußerste aus und machen sich auf, um den Überlebenden das Leben schwer zu machen. Technisch ausreichend glaubhaft inszeniert, mit angenehmen Spannungsbogen. Und wenn doch schon recht zügig klar ist, wohin die Reise geht, so gibt es eine ausreichende Unterhaltung bis zu diesem Punkt.

(Ist es nun Albtraum oder Alptraum? Ich kann es nicht (mehr) mit Sicherheit sagen, danke für nichts an jene, die unsere Sprache nicht einfache gestalten die letzten Jahrzehnte und sie demnächst vermutlich für andere praktisch nicht mehr zu erlernen machen…)

[Technik]
Wenn wir die Dinge so sehen, wie man sie eben auf dem Wiedergabegerät zu sehen bekommt, dann können wir durchaus zufrieden sein mit den geleisteten Bildern. Denn wir erleben jene in einem 1080p-Format, formatiert im 1.78:1-Gewand. Das viele Blau des Meers bereitet dem Transfer und seiner Kompression keine nennenswerten Sorgen und alles hinterlässt einen guten Eindruck, der auch positiv auf das Publikum wirkt. Sauberkeit und die Fähigkeit die Dynamik des Wassers adäquat abzubilden, sind vorhanden. Auch die notwendige Kantenschärfe findet sich hier. Durch die Bank weg überzeugt „Surrounded“ in dieser Etappe.

Wasser, Unterwasser – all das ist weder für die visuelle Inszenierung, noch für die akustische ein Segen. Ein Survival-Thriller hingegen benötigt guten, möglichst dichten Surround-Sound, um das, was man sieht, vor allem jedoch das, was man nicht sieht, in das rechte tonale Erscheinungsbild zu hüllen. „Surrounded“ hat einige gute Momente und vermag die Potentiale des gebotenen DTS-HD 5.1 Surrounds Formats zu erkennen, wenngleich nicht erstklassig umzusetzen. Beide Sprachen erklingen sauber und nah (Deutsch, Englisch) mit ausreichend Tiefe und Abgrenzung zum restlichen Sound.

[Fazit]
Das einzige Extra ist eine Trailer-Show. Das ist wirklich leider extra mager. Erinnert mich und lässt die Analogie zum Inhalt des Films ziehen, denn dies erinnerte mich gleich daran, das der Film sehr klamm sei, was die inhaltliche Tiefe belang. Da fischte man nicht viel in des anderen Gewässer und hielt sich ja an die Situationen aus dem Bordbuch, um nicht gegen geltendes Seerecht zu verstoßen. Doch nur eine Trailershow, da fühlt man sich wie im klitschnassen, unterkühlten Neoprenanzug kurz vorm Gang ins Naß, wohlwissend das Ungemach droht auf rund 85 Minuten und einer Altersfreigabe von ab 16 Jahren. Da hilft auch das Wendecover kaum drüber hinweg. Erhältlich seit dem 3. Dezember 2021 zu rund 15,50 Euro im Online-Handel. Nur für hartgesottene Fans der tödlichen See…

Andre Schnack, 08.12.2021

Film/Inhalt:★★★☆☆☆ 
Bild:★★★★☆☆ 
Ton:★★★★☆☆ 
Extras/Ausstattung:★☆☆☆☆☆ 
Preis-Leistung★★★☆☆☆ 

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